Jeder kennt es, wenn man so viel gegessen hat, dass es sich so anfühlt, als würde der Bauch jeden Moment platzen. Ein Freund von mir bezeichnet diesen Zustand als “Fresskoma”, treffend oder? So richtig schlimm wird es aber erst, wenn Bauchschmerzen oder sogar Magenkrämpfe dazu kommen. Keine Angst, es gibt ein paar Tricks, die dir helfen, dich von diesem unangenehmen Völlegefühl zu befreien.
Habe ich zu viel gegessen? typische Symptome
Ob du zu viel gegessen hast, erkennst du in der Regel ziemlich leicht. Du fühlst dich schlapp. Dazu kommt ein Unwohlsein im Bauch. Wenn du nur ein bisschen zu viel gegessen hast, sind die Symptome weniger schwerwiegend und verschwinden schnell wieder. Wenn du deutlich zu viel gegessen hast, meldet der Körper sich mit schwerwiegenderen Symptomen wie Erbrechen. In diesem Fall wird es länger dauern, bis du wieder endgültig befreit bist.
Typische Symptome:
- vollgefressener Bauch
- “Bauch platzt”
- Übelkeit
- Magenkrämpfe
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Blähungen
8 Tipps gegen das Völlegefühl
#Tipp1 – Atemtechnik
Bauchatmung ist ein wirklich genialer Tipp, um die Verdauung anzuregen. Diese Herangehensweise ist zwar noch nicht weit verbreitet, erfüllt aber schon in kurzer Zeit seine Wirkung. Normalerweise atmen wir fast ausschließlich in unseren Brustkorb. Mit der richtigen Atemtechnik in den Bauch werden die Organe einerseits massiert und andererseits nach unten gedrückt. Dadurch wird deine Darmaktivität stark angeregt.
Wie funktioniert diese Atemtechnik?
Zuerst versuchst du ganz tief in den Bauch zu atmen. Dabei wirst du merken, dass dein Bauch nach vorne gedrückt wird. Dabei werden deine Organe leicht massiert, richtig stark ist dieser Effekt aber noch nicht. Wenn du den Bauch festmachst, indem du deine Bauchmuskulatur leicht anspannst, werden deine Organe einerseits massiert und andererseits nach unten gedrückt. Du kannst dir wahrscheinlich vorstellen, dass du es deiner Verdauung dadurch leichter machst.
Probier es einfach aus, du wirst merken, dass es dir hilft:
- Bauch festmachen (leicht anspannen)
- tief in den Bauch einatmen
- die Luft 3 Sekunden anhalten
- mehrfach wiederholen
Tipp: Diese Technik bietet sich auch bei Problemen beim Stuhlgang an.
#Tipp2 – Bauchmassage
Den nächsten Tipp kannst du einfach umsetzen und bringt dir zeitnahe Erfolge. Es handelt sich um eine Massageübung, die du ganz leicht zuhause nachmachen kannst. Wichtig für diese Übung ist, dass deine Hände warm sind. Kalte Hände sind unangenehm und können dazu führen, dass sich dein Bauch zusammen zieht.
Wie funktioniert diese Massagetechnik?
Um zu wissen, wo du am besten massierst, musst du wissen, wo sich der Darm befindet. Der Darm ist dieser Schlauch, der einmal außen längs führt. Diesen Weg kannst du jetzt langsam abarbeiten, indem du gefühlvoll in deinen Bauch drückst. Es soll auf keinen Fall weh tun.
Das kannst du gerne ein paar Mal machen.
Anschließend würde ich dir empfehlen, das letzte Stück deines Darms ein bisschen intensiver zu massieren. In diesem Stück hat dein Körper häufig besonders Stark zu bekämpfen. Zur Hilfe kannst du dich an der linken Leiste orientieren.
#Tipp3 – Entspannung
Der größte Feind der Verdauung ist Stress. Um das genauer zu verstehen, müssen wir uns die Evolution des Menschen angucken. Wenn ein Mensch früher unter Stress stand, musste er in der Regel um sein Leben kämpfen, weil er beispielsweise von einem Säbelzahntiger angegriffen wurde. Dann stellt der Körper die ganze Energie bereit, um zu kämpfen oder zu fliehen. Für die Verdauung fehlen ihm somit die Ressourcen. Heute geht es zwar nicht mehr um Leben oder Tod, aber der Körper stellt immer noch weniger Energie für die Verdauung bereit.
Wenn du also optimale Voraussetzungen für deine Verdauung schaffen möchtest, solltest du dich entspannen. Am besten eignen sich Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation. Ein schöner Film oder ein Entspannungsbad können aber auch schon helfen.
#Tipp4 – Bewegung
Wenn du mit vollem Magen intensiv Sport treibst, passiert etwas Ähnliches, wie beim Stress. Das Blut wird aus dem Darm abgezogen, weil es dann in den Muskeln benötigt wird.
Der Mannheimer Internist Manfred Singer konnte in einer Studie allerdings zeigen, dass ein kleiner Spaziergang eine wirkungsvolle Verdauungshilfe ist. Durch leichte Bewegung wird die Durchblutung angeregt, wodurch die Verdauung unterstützt wird.
Eine Möglichkeit ist es, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft zu machen. Falls du nicht rausgehen möchtest, können auch Yoga-Übungen hilfreich sein, da dort die Atmung mit Bewegung kombiniert wird.
Eine gute Yoga-Übung für die Verdauung:
Dafür legst du dich auf den Rücken und winkelst deine Beine an. Die Arme liegen neben dir und dein Kopf liegt auf dem Boden. Nun atmest du tief ein und beim Ausatmen drückst du deine Hüfte nach oben. Diese Position hältst du für ein paar Sekunden und versuchst deine Bauchdecke zu dehnen. Anschließend lässt du dein Gesäß wieder auf den Boden sinken. Dann ziehst du deine Knie heran und hebst deinen Kopf sowie deine Schultern vom Boden. Jetzt umklammerst du mit deinen Händen deine Schienbeine.
Diese Bewegungsabfolge kannst du jetzt ein paar Mal wiederholen.
#Tipp5 – Lockere Kleidung
Diesen Tipp kennst du wahrscheinlich schon, aber hast du ihn schon umgesetzt? Lockere Kleidung ist wichtig, damit sich dein Magen entspannen kann. Wenn dein Bauch die ganze Zeit zusammengedrückt wird, kann deine Verdauung nicht richtig arbeiten. Wenn du die Möglichkeit hast, ziehe dir am besten bequeme Kleidung an. Ansonsten kann es auch schon helfen, den Knopf aufzumachen.
#Tipp6 – Kräuter
Eine weitere gute Möglichkeit, um du Verdauung anzukurbeln sind Kräuter. Kräuter haben in verschiedener Weise einen positiven Einfluss auf die Verdauung. Manche Kräuter besitzen Bitterstoffe oder pflanzliche Säuren, welche die Produktion der Verdauungssäfte ankurbeln. Andere Kräuter regen wiederum die Durchblutung der Magenschleimhäute an. Wieder Andere wirken krampflösend oder helfen gegen Blähungen.
3 Kräuter, die die Verdauung ankurbeln:
Fenchel wirkt krampflösend und entspannend
Anis regt die Magensaftproduktion an
Ingwer entspannend und entkrampfend
Tipp: Am besten nimmst du diese Kräuter in Form von Tee zu dir!
#Tipp7 – Viel Trinken
Früher hieß es, dass Flüssigkeit die Verdauung behindert. Man ging damals davon aus, dass zu viel Wasser die Magensäure verdünnt. Heute wissen wir, dass Wasser keinen Einfluss auf den Ph-Wert des Magens hat und dadurch die Verdauung behindert. Sogar das Gegenteil ist der Fall, Wasser hilft der Verdauung. Das verdaute Essen rutscht bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr besser durch den Verdauungstrakt und kann leichter ausgeschieden werden.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Tipp: Mache dir eine große Kanne Tee mit den genannten Kräutern. Dann schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe.
#Tipp 8 – Flohsamen
Flohsamen sind ein natürliches Mittel gegen Verstopfungen oder gegen Durchfall. Sie beinhalten reichlich Schleim- und Ballaststoffe. In Verbindung mit Wasser quellen sie stark auf und regulieren dadurch den Magen-Darm-Trakt. Die Schleimstoffe wirken bindend und helfen dabei den Darminhalt sanft hinauszugleiten.
Somit wirken Flohsamen zum einen verdickend durch den hohen Anteil an Ballaststoffen und zum anderen wirkt es als natürliches Binde- und Gleitmittel durch die Schleimstoffe.
Wie nimmt man die Flohsamen am besten zu sich?
Am besten sind geschrotete Flohsamen geeignet. Du schüttest etwa vier Gramm in ein Glas und gibst Wasser dazu. Jetzt lässt du die Flohsamen zwei bis drei Minuten quellen. Anschließend trinkst du das Glas und kippst am besten noch ein Glas reines Mineralwasser hinterher.
Abführmittel gegen das Völlegefühl?
Ein chemisches Abführmittel ist vorerst nicht zu empfehlen. Diese wirken meistens so stark, dass du dich die nächsten Tage nur noch in der Nähe eines Klohs aufhalten kannst. Zudem sind sie in der Regel gar nicht notwendig. Wenn die ganzen Tipps nicht helfen und die Beschwerden nach mehreren Tagen nicht verschwinden, kann ein chemisches Abführmittel sinnvoll sein. Das solltest du allerdings vorher mit deinem Arzt besprechen.
Was tun, um nicht zuzunehmen?
Du hast zuviel gegessen und möchtest nicht zunehmen? Kein Problem, nur weil du einmal zuviel gegessen hast, heißt es nicht, dass du gleich 10 Kilo zunimmst. Wenn jetzt richtig reagierst, kannst du es sogar komplett verhindern zuzunehmen.
Dafür musst du wissen, dass du einen bestimmten Energiebedarf hast. Wenn du weniger isst, nimmst du ab, wenn du mehr isst, nimmst du zu. Wenn du jetzt also weißt, dass du zuviel gegessen hast und somit auch zuviel Energie in Form von Kalorien zu dir genommen hast, musst du das ausgleichen. Wenn du am Abend zum Beispiel sehr viel gegessen hast, kannst du das Frühstück ausfallen lassen. Dadurch verteilst du die Kalorien von einer Mahlzeit auf zwei Mahlzeiten. Du wirst am Morgen dann auch kein Hunger haben oder zu wenig Energie haben, da dein Körper noch einen Energieüberschuss vom Vortag hat.
Du musst also nur wissen, dass es nicht schlimm ist, eine Mahlzeit auszulassen oder dich einen Tag nur von Obst oder Gemüse zu ernähren.
Fazit
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um deine Darmtätigkeit anzuregen. Viele wirken sofort und werden dir in kurzer Zeit zu einem besseren Wohlbefinden verhelfen.
Welcher Tipp hat dir am meisten geholfen?
